After three years

After three Years

Einzelroman

Drei Jahre lang begegnen sich Mariella Torres und Matthew O’Brien täglich in der U-Bahn, aber mehr als heimliche Blicke haben sie nie miteinander ausgetauscht.

Als Mariella schließlich ihren ersten Tag an einer Londoner Universität hat, steht sie ihrem attraktiven Mr Unbekannt plötzlich gegenüber – der sich als ihr Dozent entpuppt.
Matthew versucht, dem Verlangen zu widerstehen, doch die Anziehungskraft zwischen ihnen wird so groß, dass er sich auf eine Nacht mit Mariella einlässt und letztendlich alles für sie riskiert: Seinen Job sowie seine Ehe.

Dieser Roman ist ein in sich abgeschlossener Einzelroman.

Mariella:

Als meine beste Freundin Sarah und ich an unserem Hörsaal ankamen, bemerkte ich zwei Dinge: Wir waren nicht die Ersten, denn es saßen bereits einige unserer künftigen Kommilitonen auf ihren Plätzen und auch der Dozent war schon da. Er stand vor einem Fenster und blickte gedankenverloren nach draußen. Anscheinend wartete er darauf, dass die letzten Studenten eintrafen und Ruhe einkehrte, bevor er mit seiner Rede begann.
Ich musterte ihn, während ich mich mit Sarah auf einen freien Platz setzte und ein seltsames Gefühl in der Magengrube verspürte. Diese Statur und dieses Jackett … obwohl ich den Mann nur von hinten sah, kam er mir bekannt vor. Wo hatte ich dieses Jackett schon mal gesehen?
Grübelnd zog ich die Brauen zusammen und starrte ihn solange an, bis er sich umdrehte.
Ich riss die Augen auf. »Shit.«
Sarah sah mich verwirrt von der Seite an. »Was ist los?«
»Das ist unmöglich.«
»Was denn?«
Ich öffnete den Mund und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich sturmgraue Iriden auf mich richteten und dafür sorgten, dass mein Herz einen heftigen Satz machte. Sogleich schloss ich den Mund wieder und sah ungläubig zu Mr Unbekannt, der genauso geschockt wirkte wie ich. Seine Augen weiteten sich für eine Sekunde, wobei er mitten in der Bewegung innehielt.
O Gott.
Das konnte nicht wahr sein.
Das Schicksal durfte nicht so grausam sein und meinen Traummann zu meinem Dozenten machen.
»Ella?«
Ich blinzelte und riss mich von seinem Blick los, um zu Sarah zu sehen. »Das ist er.«
»Wer?«
»Der Dozent … er ist Mr Unbekannt.«
Ihr fiel die Kinnlade herunter, während sie den Kopf drehte und zu ihm blickte. »Mist.«
Ich verzog das Gesicht und nickte. Das traf es ganz gut, dachte ich ironisch und schaute selbst wieder nach vorn. Mr Unbekannt löste sich soeben aus seiner Schockstarre und fing an, sich zu bewegen.
Er fuhr sich mit einer Hand durch das braune Haar und räusperte sich. »Nun, wenn dann alle da sind, können wir ja endlich beginnen«, sagte er mit einer tiefen Stimme, die wie Seide über meine Arme floss und mir eine Gänsehaut bescherte. Ich schloss die Augen, um das Gefühlschaos in mir zu besänftigen. Doch es gelang mir nicht. Wie immer, wenn ich auf Mr Unbekannt traf, raste mein Herz und ein warmes Prickeln ergriff meinen Körper.
»Verdammt, ich wusste gar nicht, dass er so heiß ist«, raunte Sarah mir zu.
»Das habe ich dir aber die ganze Zeit gesagt!«
»Du hast eindeutig nicht übertrieben.«